“Das Klavier kann alles, wenn einer alles kann auf dem Klavier”

Dieses Zitat des Pianisten Alfred Brendel drückt sie aus, die immerwährende Suche nach dem, was ein Klavier an Farben, Formen, Gestalten und Bildern, Abstraktem und Konkretem zu erzählen hat. Und im nächsten Moment die Bedingung, sich dabei auf sich selbst einzulassen, an sich und seinen Vorstellungen und Idealen zu arbeiten.

 

Diese zwei Facetten des Musizierens drücken aus, was mich im Laufe der Zeit als Pianistin geprägt hat. Und das Schönste daran: die Beschäftigung mit der Musik, dem Klavier mit seinen endlosen Ausdrucksmöglichkeiten hört dadurch niemals auf.

Ganz zu Beginn ging ich meine ersten Wege am Klavier an der Musikschule Ravensburg e.V. im Unterricht von Musikdirektor Lutz Eistert. Der darauf folgende Unterricht bei Evelyne Kamp führte mich an einen Punkt, an dem die Musik die tragende Rolle in meinem Leben übernahm. Eingespannt in die vielfältigen Möglichkeiten an der Musikschule wurde ich nicht nur Preisträgerin bei “Jugend musiziert”, sondern nahm auch Unterricht in Orgel und Musiktheorie.

 

Mit meinem Abitur war die Entscheidung, Musik zu studieren, längst getroffen. Der Einklang zwischen den musikalischen Erlebnissen meiner Jugend und dem tiefen inneren Wunsch, Klavier zu spielen, trieb mich zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Klavierspiel an. Wunderbar begleitete mich in dieser Zeit Prof. Christian A. Pohl, dem ich noch heute meine Fähigkeiten zur klanglichen Arbeit am Klavier verdanke.

 

Das Studium für das Lehramt Musik an Gymnasien begann ich an der Hochschule für Musik Freiburg i.Br. Bei Prof. Michael Leuschner erlebte ich das Studium in einer international besetzten Klavierklasse und kam in Berührung mit den großen Werken der Klaviermusik.

 

Betreut von Tomoko Ogasawara legte ich mein Studienabschluss in Freiburg mit 1,0 im Leistungsfach Klavier ab. Ihre Geradlinigkeit, die innere Stärke, die sie ihrem Klavierspiel verlieh und die disziplinierte Arbeit am Instrument haben sich unmittelbar und nachhaltig auf mich übertragen.

 

Im Anschluss an das Studium in Freiburg nahm ich mein Masterstudium an der Zürcher Hochschule der Künste bei Prof. Eckart Heiligers auf. Hier bekam ich den pianistischen Feinschliff. Vor mir breitete sich nochmals eine durchdachte und spannende Systematik zwischen Handwerk und Kunst aus. Diese Zeit hat mich zu der Pianistin werden lassen, die ich heute bin und auch hier beendete ich mein Studium mit 1,0.

 

Noch immer steht die Auseinandersetzung mit dem Instrument und damit verbunden mit mir selbst im Mittelpunkt meiner pianistischen Arbeit. Das Leben selbst hat diese Auseinandersetzung ergänzt, vertieft, erweitert, verändert. 

Mittlerweile darf ich auf eine Reihe an gelungenen Konzerten sowohl als Solistin als auch als Kammermusikerin und Korrepetitorin zurückblicken.

Immer weiter auf der Suche danach, was das Klavier alles kann.